Manfred Hofmann präsentiert sich im Rückersdorfer Bürgersaal

10. März 2014

Großes Interesse bei der Vorstellung des gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten von RUW und SPD.

SPD Landratskandidat Alexander Horlamus und Landrat Armin Kroder zu Gast.

Mehr als 120 Rückersdorfer Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Rückersdorfer Unabhängigen Wähler (RUW) und des SPD Ortsvereins Rückersdorf zur Vorstellung des überparteilichen Bewerbers, Manfred Hofmann, für das Amt des Ersten Bürgermeisters. Unter den Gästen auch SPD-Landtagsabgeordneten Angelika Weikert.

Bei der Begrüßung bedauerte die RUW Fraktionsvorsitzende Ilse-Marie Borgers, dass die anvisierte Podiumsdiskussion mit allen drei Bürgermeisterkandidaten aufgrund der Absage des CSU Bewerbers nicht zustande gekommen war. Neutral moderierte Podiumsdiskussionen haben sich in vielen Gemeinden im Landkreis inzwischen als ein geeignetes Forum zur Darstellung unterschiedlicher Positionen und Vorstellungen bewährt. Sie stärken nicht nur die Meinungsbildung, sondern fördern auch die Teilhabe der Bürger an politischen Prozessen. Die SPD Fraktionsvorsitzende Heidi Sponsel ging kurz auf die Besonderheit dieser Wahlveranstaltung ein. Trotz der Konkurrenz von SPD und RUW bei der anstehenden Gemeinderatswahl, einigte man sich mit Manfred Hofmann auf einen gemeinsamen, überparteilichen parteilich nicht gebundenen Bürgermeisterkandidaten. Er ist allen Gemeinderäten und vielen Bürgern als überaus kompetenter und bürgerfreundlicher Verwaltungsfachmann bekannt.

Den Auftakt der „Kandidatenkür“ machte Alexander Horlamus, Landratskandidat der SPD. Ein junger und engagierter Jurist, der mit seiner natürlichen Ausstrahlung Sympathien bei den Anwesenden gewann. Er referierte über die notwendige und nachhaltige Investition in Jugend, Bildung, Familie und Senioren, über seinen Einsatz für einen sozialen Landkreis und sein Eintreten für einen starken Wirtschaftsstandort. Besonders wichtig ist ihm der Schutz des natürlichen Lebensraums. Er fordert eine Aufwertung des Ehrenamtes und die Verbesserung der Infrastruktur. Am Ende seiner Ausführung bat er auch um die Unterstützung von Claudia Amm, die für die Rückersdorfer SPD für den Kreistag kandidiert.

Anschließend stellte Manfred Hofmann in einer eloquent vorgetragenen Bewerbungsrede seinen persönlichen Werdegang vor. Er betonte besonders, dass er als parteiloser Bewerber auf Vorschlag der SPD, Ortsverein Rückersdorf und der RUW um das Amt des Ersten Bürgermeisters kandidiert.

Danach berichtete der gebürtige Oberfranke von seinem schulischen und beruflichen Ausbildung, seiner langjährigen Tätigkeit in der evangelischen Jugendarbeit und seinem Verkündigungsdienst als Lektor und Prädikant. Der 51-jährige lebt derzeit mit seinem Lebenspartner in Altdorf und arbeitet seit 2006 als Kämmerer in Rückersdorf. So wie der scheidende Bürgermeister Peter Wiesner ist auch er Beamter im gehobenen, nichttechnischen Verwaltungsdienst und hat eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung. Dies hält er gerade für Rückersdorf als besonders sinnvoll. Denn der Rückersdorfer Bürgermeister ist auch der Leiter der Gemeindewerke, die - nicht wie andernorts - ausgegliedert sind.

Seine Vorstellungen eines modernen Rückersdorf, für das er mit Herz und Sachverstand eintreten will, fasst er in sechs Punkten zusammen. Neben soliden Finanzen und mehr Transparenz bei der Arbeit des Gemeinderates, tritt er für eine solide Infrastruktur ein. Seine Vorstellungen über eine nachhaltige Energieversorgung stießen im Publikum auf breite Zustimmung .Unter dem Begriff „Junge Gemeinde“ möchte er neben den bestehenden Kindertageseinrichtungen und Betreuungsplätzen wieder eine Mittagsbetreuung an der Waldschule einführen. Der weitere Ausbau des bestehenden Kulturangebots, die Unterstützung der Vereine und Verbände, sowie der Seniorenarbeit in Rückersdorf sind ihm ein wichtiges Anliegen. .

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde das Thema Krippe im Sternstundenhaus angesprochen. Hofmann erläuterte die Gründe, die den Gemeinderat bewogen haben, die Krippe im Sternschnuppenhaus auf der Ludwigshöhe einzurichten. Hier können, in Zusammenarbeit mit dem Albert-Schweitzer-Familienwerk, schneller und kostengünstiger dringend benötigte Krippenplätze geschaffen werden.

Aus den Reihen der Zuhörer wurde auch eine Prioritätenliste gefordert, um den Finanzierungsaufwand der zahlreich anstehenden Aufgaben besser in den Griff zu bekommen.

Im Hinblick auf die Sanierung des Bürgersaals, zeigten sich, sowohl bei den anwesenden Rückersdorfer Bürgern als auch bei SPD und RUW unterschiedliche Standpunkte. Einig war man sich im Bekenntnis für einen Bürgersaal. Wie viel eine Sanierung kosten darf und ob der Bürgersaal auf lange Sicht am jetzigen Standort bleibt, war dagegen strittig. Während die SPD sich für eine umfängliche Sanierung des jetzigen Gebäudes ausspricht, tritt die RUW für eine Minimallösung ein. Nach Auffassung der RUW soll parallel ein günstigerer Standort gesucht werden. Den Abschluss der Präsentationen bestritt Armin Kroder. Als amtierender Landrat blickte er nicht ohne Freude auf seine erfolgreiche Politik der letzten Jahre zurück. Schwerpunkte waren dabei die Sanierung der Schuleinrichtungen im Landkreis und die Etablierung neuer Bildungseinrichtungen. Ziel sei es, sagte er, die Potenziale der Bevölkerung zu fördern, damit die kreativen und innovativen Unternehmen in unserem Landkreis sich auch weiter mit gut ausgebildeten Mitarbeitern aus der Region versorgen können. Er fesselte die Zuhörer durch seine Ausführungen zur Energiewende im Landkreis, wobei er sich deutlich zu einem Verzicht auf die geplante Gleichstromtrasse bekannte. Eine sichere Energieversorgung müsse durch Einsparungen, dezentrale Gaskraftwerke und vor allem durch den Einsatz regenerativer Energie aus dem Landkreis gewonnen werden. Am Ende waren sich alle Anwesenden einig, dass das Experiment einer parteiübergreifenden Wahlveranstaltung, dank ihres sachlichen und äußerst informativen Charakters, sehr gelungen war.

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